IM NOTFALL WÄHLEN SIE 112

Was tun wenn der Wald brennt? Dieser Frage sind die Feuerwehrkameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Stadt Scheinfeld jetzt einen Schritt näher.

Sicherlich hat es schon öfters im Wald und auf dem Feld gebrannt und die Feuer sind alle gelöscht - aber war die Wahl der Mittel immer die Richtige, bzw. was gibt es für neue Erkenntnisse.

Der Feuerwehr Stadt Scheinfeld ist es gelungen, mit Thorsten Sprenger, einen international erfahrenen Feuerwehrmann und Ausbilder bei @fire für diese besondere Standortschulung zu gewinnen. Neben Mitgliedern der eigenen Wehr, wurde das Schulungsangebot an weitere Feuerwehren weitergegeben. So war u.a. die Feuerwehr Markt Baudenbach, Mitglieder der UG ÖEL aus dem gesamten Landkreis und die Feuerwehr Neustadt a.d. Aisch mit ihrem TLF 4000, dass u.a. mit Löschrucksäcken und entsprechendem Schlauchmaterial bestückt ist, mit dabei.

25 Teilnehmer wurden am Vormittag theoretisch an das Thema herangeführt. Neben den Ursachen und Arten von Bränden und dem Unterschied zu einem klassischen Gebäudebrand, lernten die Angehörigen der Feuerwehren internationale Sicherheitsregeln wie z.B. Beobachtungsposten einsetzen, Rückzugswege und Sicherheitszonenerkunden und sichern, welchen Einfluss das Wetter hat, usw. kennen. Diese Regeln sowie die 18 Situationen, in die man sich in Verbindung mit einem Waldbrand nicht begeben sollte, wurden auch auf Plakaten dargestellt, die sich die Teilnehmer mitnehmen konnten.

 

Welche Bedeutung hat das Wasser als Löschmittel und wie kann ich mit wenig Wasser trotzdem ein Feuer effektiv bekämpfen? Welche Handwerkszeuge kann man einsetzen und welche Kleidung ist zweckmäßig? Themen, die im praktischen Teil nach dem Mittagessen behandelt wurden. Zu diesem Zweck fuhren die Wehren mit dem LF 20 der Feuerwehr Stadt Scheinfeld und dem TLF 4000 aus Neustadt a.d. Aisch auf ein abgeerntetes Maisfeld, welches mit Stroh zum Abbrennen präpariert war.

Zunächst galt es aber, mit den von den Ausbildern mitgebrachten Spezialwerkzeugen, einen Wundstreifen anzulegen. Dieser verhindert bei einem Brand das Übergreifen des Feuers auf eine unverbrannte Fläche. Dazu benutzten wir Pulaski (Waldbrandaxt), Gorgui und McLeod (Waldbrand-Hacke). Danach wurde das Verlegen verschiedener Löschleitungen mit D-Schläuchen geübt.

Der Feuerwehrmann kennt diese dünnen Schläuche von jeher nur von der Kübelspritze. Beim Arbeiten in unwegsamen Geländen bieten diese leichten Schläuche aber enorme Vorteile. Anschließend wurde das sogenannte Pump and Roll-Verfahren geübt. Bei dem Verfahren fährt das Löschfahrzeug langsam am Feuersaum entlang, Feuerwehrangehörige laufen mit Schläuchen nebenher und bekämpfen das Feuer. Zum Schluss wurde noch das Stroh entzündet, wobei zunächst das Brandverhalten beobachtet werden konnte, um dann anschließend die Bekämpfung mit Löschrucksäcken und Feuerpatschen zu üben.

Einheitliches Fazit der Teilnehmer war, dass es sich um eine interessante Veranstaltung gehandelt hat und man vieles neues kennengelernt hat.